Claude Debussy * Prélude à l‘après-midi d‘un faune
Maurice Ravel * Shéhérazade: Trois poèmes für Mezzosopran und Orchester
Francis Poulenc * Les Biches, (Suite) FP36
Oliver Messiaen * Les offrandes oubliées
Wolfgang Amadeus Mozart * Sinfonie A-Dur, KV 201

Hingabe

Ob in den scheinbar schwerelosen Klanggebilden des Impressionismus oder im französischen Neo-Klassizismus mit seiner mondänen Verspieltheit – oft spielten Sinnlichkeit und Erotik in kompositorisches Denken französischer Komponisten des früheren 20. Jahrhunderts hinein und sorgten für den einen oder anderen Skandal. Bei Claude Debussys Prélude á l’après-midi d’un faune war es die Ballettversion Vaslav Nijinskys, die den lasziv-schillernden Orchesterklängen die skandalträchtige visuelle Eindeutigkeit verlieh. Und einige Jahre später zeichnete Francis Poulenc die mondäne Gesellschaft der Côte d’Azur in der Ballettmusik Les Biches in der Verbindung von Mozartanklängen, Rhythmen des Jazz und einem kühl-nüchternen Orchesterklang. Maurice Ravel schließlich ließ sich von den Märchen aus Tausend und einer Nacht zu den drei Orchesterliedern seiner Shéhérazade inspirieren, die das Fernweh des Fin de Siècle mit der unausgesprochenen Liebessehnsucht einer Frau verbinden.

Olivier Messiaen setzte wenig später der erotisch aufgeladenen Zeit seiner Jugend eine ernsthaftere, sich mit religiösen Fragen auseinandersetzende Kunst entgegen. Sein erstes veröffentlichtes Orchesterwerk sind die 1931 uraufgeführten Les offrandes oubliées – die »Vergessenen Opfergaben«.

Dirigent: Thomas Dorsch
Solistin: Linda Sommerhage (Mezzosopran)

Oldenburgisches Staatsorchester

20. Mai 2012, 11.15 Uhr

21. Mai 2012, 19.30 Uhr

Rezension Nordwest Zeitung, 21.05