Kraft und Dynamik auch mit kleiner Besetzung

HELMSTEDT

Die Lüneburger Symphoniker spielen im Juleum zwei bedeutende Werke von Ludwig van Beethoven.

Das zweite der diesjährigen Juleum Konzerte des Helmstedter Kulturvereins war ganz Ludwig van Beethoven gewidmet. Die Lüneburger Symphoniker unter der Leitung von Thomas Dorsch brachten zwei bedeutende Werke des Großmeisters zu Gehör. Das gilt insbesondere für die 3. Sinfonie, die „Eroica“, die 1805 eine neue Phase in der Geschichte der Sinfonik einleitete, die schon die Spätromantiker um Brahms ahnen lässt.
Die Lüneburger bewiesen, dass man auch mit relativ kleiner, durchsichtiger Besetzung Kraft und Dynamik entfalten kann. Ergreifend insbesondere der zweite Satz, der Trauermarsch; ich bin mit Beethoven der Meinung, dass Trauer immer das Pendant zum Heroischen ist. Insgesamt eine vorzügliche Leistung des weniger bekannten Orchesters. Sympathisch war auch die kurze Einführung des Dirigenten zu Beginn der Sinfonie.

Das 5. Klavierkonzert, das im ersten Teil erklang, ist – vier Jahre später entstanden – der Eroica sehr verwandt. Der renommierte Pianist Gerrit Zitterbart, Leiter der Klavierklasse an der Musikhochschule Hannover und vor allem als Kammermusiker sehr bekannt, gestaltete den Klavierpart souverän. Er spielte auf einem dem Originalinstrument der Beethovenzeit nachgebauten Hammerklavier, wodurch ein sehr authentischer Klang entstand. Hier hätte das Orchester vielleicht mitunter etwas sensibler sich dem Klavier anpassen können. Der spezifische Klang des Instrumentes kam dann wunderbar in der Zugabe zur Wirkung, in dem von Zitterbart traumhaft schön gespielten Stück „Für Elise“.

Es ist ein großes Verdienst von Frau Binroth, dass Sie die über vierzigjährige Tradition dieser Juleum Konzerte mit so viel Elan und Engagement weiterführt.
Das nächste Konzert findet am 19. November mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart statt.